
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Gebäude West im Frühjahr 2019 konnten insgesamt sieben Abteilungen der Uni Linz sowie deren Bibliothek einziehen, die bisher im Linzer Stadtteil Urfahr beheimatet waren. Im Brückenkopfgebäude Ost sind mittlerweile die Studienrichtungen Architektur, raum&designstrategien sowie Industrial Design untergebracht. Der “Transzendenzaufzug" der Künstlerin Karin Sander – eine beleuchtete, gläserne Liftkonstruktion – führt die Benutzer weit über die Grenzen des Daches der Kunstuniversität hinaus und bietet den Besuchern einen einzigartigen Blick über die Dächer der Uni und der Linzer Innenstadt.

Ein wesentlicher Aspekt der mehrere Jahre dauernden Sanierungs- und Umbauarbeiten lag auf der Durchgängigkeit der Treppenhäuser. Zuvor führten die Haupttreppen nur in das erste Obergeschoß. Der Architekt Adolf Krischanitz hat die neuen Treppenhäuser als zentrale Erschließungszonen geplant, die bis ins Dachgeschoß führen. Dadurch wird ein helleres und freundlicheres Ambiente geschaffen und macht den repräsentativen Charakter der Flächen deutlicher.

Dank ihrer Transparenz sorgen neue eingeschossige Dachaufbauten für optimale Beleuchtung bis hinunter ins Erdgeschoß. Die Dachkonstruktionen für Lichtbänder und Attikaeinfassungen der Gebäude sind mit verzinntem Edelstahlblech in Doppelstehfalztechnik vor allen Witterungseinflüssen sicher geschützt. Insgesamt wurden bei den Klempnerarbeiten an den 3.900 m² Dachflächen 19 Tonnen Edelstahlblech verarbeitet, wobei im Gebäude 2.600 m² für die Dacheindeckung und 1300 m² für Wandbekleidungen verwendet wurden. In unsere Reportage in der nächsten KlempnerMagazin Ausgabe 2/2020 gehen wir unter anderem auf die Ausführung der Attikaeinfassungen ein, die hier anstelle industrieller Systeme in handwerklicher Stehfalztechnik ausgeführt wurden.

Dabei wird auf die sichere Aufnahme der temperaturbedingten Dehnungsbewegungen und vorzusehenden Maße der Überstände und Überdeckungen zu schützender Bauwerksteile eingegangen. Anders als bei industriellen Lösungen können Klempner und Spengler mit ihren Möglichkeiten der individuellen Blechumformung auch besondere Gestaltungswünsche bei Attikabekleidungen schnell und problemlos umsetzen. Am Unigebäude erfolgte die Attikaausführung beispielsweise mittels kleinteiliger Segmentierung aus schmalen Stehfalzscharen mit beidseitig stehend geradem Scharabschluss. Die Umfalzungen greifen, wie an Dachtraufen, in ein Traufen-Einhangblech, das die senkrechten Bekleidungen nach innen und außen überdeckt. Zur Lagesicherung dienen durchlaufende Vorstoßbleche, die auf dem leicht geneigten Untergrund fixiert sind. Bei gerundeten Mauerkronen erfolgt die Montage mit konisch gekanteten Scharen.
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Letzte Aktualisierung: 11.02.2020