Eine Gruppe junger Handwerker steht nebeneinander und hält Urkunden in den Händen. Sie tragen schwarze T-Shirts mit Logos und Medaillen um den Hals.
Am Ende: Pure Freude! Es war ein Wettbewerb ohne Verlierer. Alle Klempner/innen haben sich in ihrem Bundesland mit ihren Leistungen durchgesetzt und duften am Bundesentscheid teilnehmen. Herzlichen Glückwunsch vom KlempnerMagazin Team! (Quelle: Klaus Siepenkort)

Wissen 2025-11-19T13:13:14.847Z Deutsche Meisterschaft im Handwerk
Andreas Beck ist bester Klempner 2025

Wettbewerbe: Bei der Deutschen Meisterschaft im Klempnerhandwerk 2025 war die Dampflok Erlebniswelt in Meiningen Bühne für das Beste, was das deutsche Handwerk zu bieten hat. Andreas Beck ist strahlender Sieger für Baden-Württemberg.

Sieben junge Klempnergesellen und eine Klempnergesellin aus acht Bundesländen falzten um die Wette und standen mächtig unter Dampf. Der spannende Wettbewerb im thüringischen Meiningen zeigte eindrucksvoll, wie Tradition und moderne Technik im Klempnerhandwerk zusammenwirken. Die Teilnehmenden fertigten als Wettkampfaufgabe eine filigrane Überdachung für eine Hollywoodschaukel – ein Projekt, das handwerkliche Präzision und kreative Gestaltung vereint. Bevor es für die Akteure losging, fand im Ausstellungsraum der Dampflok-Erlebniswelt die offizielle Begrüßung statt.

Michael Kober, Referent Klempnertechnik, Behälter und Apparatebau und Peggy Greiser, Landrätin im Landkreis Schmalkalden-Meiningen (SPD) begrüßten die teilnehmenden Klempner/innen und Gäste. Auch Daniel Föst, neuer Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, ließ es sich nicht nehmen nach Meiningen zu reisen, um mit wertschätzenden Worten für „die neuen Leistungsträger des Klempnerhandwerks“ den Wettbewerb zu eröffnen - ein gutes Signal für die kleine Berufssparte im Zentralverband Sanitär Heizung Klima.

In gut sieben Stunden plus Pausen mussten die Klempner/innen ihr Werkstück bestmöglich fertigstellen. Es galt, eine trapezförmige Dachfläche mit konischen Scharen aus farbbeschichtetem Aluminiumband einzudecken. Gefordert war die exakte Maßhaltigkeit der Trauf-, First- und Ortgangausbildungen. Bei den Details gab es jedoch Raum für kreative Gestaltung, sodass die Teilnehmenden ihre eigene „Handschrift“ hinterlegen konnten.

Für die Expertenjury mit Klempnermeister Holger Wunderlich, Dennis Gramm (Deutscher Meister 2023), Oliver Kroll, Lehrverleger bei Prefa Wasungen und Ausbildungsmeister Wolfgang Laing (SHK Münster) war es bei den durchweg guten Leistungen keine leichte Aufgabe, aus den Landesbesten den Bundessieger zu ermitteln. Am Ende setzten sich jedoch drei Wettkämpfer mit ihren Leistungen ab, sodass am Ende die Plätze 1, 2, 3 und fünf 4. Plätze vergeben wurden. Siegerehrung und anschließende Feier fanden im Hotel Sächsischer Hof in Meiningen statt.

Eine Gruppe von Menschen hört einem Vortrag vor einer historischen Dampflokomotive im Museum zu.
Bevor es für die Akteure losging, fand im Ausstellungsraum der Dampflok-Erlebniswelt die offizielle Begrüßung statt, die Michael Kober vom ZVSHK moderierte. (Quelle: Klaus Siepenkort)
Ein Mann in einem schwarzen Sakko steht vor einer großen Maschine und spricht gestikulierend.
Daniel Föst, neuer Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, ließ es sich nicht nehmen nach Meiningen zu reisen, um mit wertschätzenden Worten für „die neuen Leistungsträger des Klempnerhandwerks“ den Wettbewerb zu eröffnen. (Quelle: Klaus Siepenkort)
Eine Frau in einer bunten Bluse steht in einem Raum mit großen Fenstern und spricht zu einer Gruppe.
Auch Peggy Greiser, Landrätin im Landkreis Schmalkalden-Meiningen (SPD) nahm sich für diesen Anlass Zeit und begrüßte die teilnehmenden Klempner/innen und Gäste. (Quelle: Klaus Siepenkort)
Handwerker arbeiten in einer Werkstatt an verschiedenen Projekten. Mehrere Personen sind an Werkbänken beschäftigt, umgeben von Werkzeugen und Materialien.
Dann ging es um Höchstleistungen beim Planen und Sortieren, … (Quelle: Klaus Siepenkort)
Ein junger Handwerker konzentriert sich auf seine Arbeit und misst präzise mit einem Lineal.
Maß nehmen, … (Quelle: Klaus Siepenkort)

Ein Handwerker montiert ein Dachpaneel in einem Innenraum.
Falzen, … (Quelle: Klaus Siepenkort)

Ein Handwerker arbeitet konzentriert mit einem Akkuschrauber an einem Metallstück in einer Werkstatt.
Haften setzten, … (Quelle: Klaus Siepenkort wett)

Eine Handwerkerin arbeitet konzentriert an einem Tisch voller Werkzeuge.
und Biegen. (Quelle: Klaus Siepenkort)

Eine Gruppe von sechs Personen steht bei einer Preisverleihung zusammen. Drei Personen in der Mitte halten Medaillen und Urkunden.
Die drei strahlenden Gewinner der Deutschen Meisterschaft im Klempnerhandwerk 2025 (v. rechts): 1. Platz und 1.500 € Preisgeld: Andreas Beck (22) aus Dornstadt für Baden-Württemberg; 2. Platz und 1.000 Euro Preisgeld: Tom Jason Fischer (27) aus Berlin-Eggersdorf für Berlin; 3. Platz und 500 Euro: Eric Bruchhold (25) aus Dresden für Sachsen. Michael Messerschmidt, Michael Kober und Berthold Ruck (v. links) ehrten die Sieger. (Quelle: Klaus Siepenkort)

Schon an dieser Stelle Glückwunsch an alle teilnehmenden Klempner/innen vom ganzen KlempnerMagazin Team!

1. Platz und 1.500 € Preisgeld: Andreas Beck (22) aus Dornstadt für Baden-Württemberg
Ausbildungsbetrieb: Bauspenglerei Müller e.K., Inhaber Lukas Pustelnik. Ulm

"Klempner ist ein idealer Ergänzungsberuf zu meiner Zimmererausbildung. So können fast alle Arbeiten am Dach von einer Hand ausgeführt werden. Ich liebe Lösungen von komplizierten Detailpunkten und deren kreative Umsetzung. Ich werde die Meisterschule besuchen und mich selbständig machen.“

2. Platz und 1.000 Euro Preisgeld: Tom Jason Fischer (27) aus Berlin-Eggersdorf für Berlin
Ausbildungsbetrieb: Dachbau Kramer GmbH, Berlin

„Ich habe einen Nebenjob als Bauhelfer in meiner Firma begonnen und dabei festgestellt, dass mir die Arbeit mit Blechen sehr viel Spaß macht. Mit meinem handwerklichen Geschick konnte ich nach Anleitung schnell viele coole Sachen bauen und durfte nach kurzer Einarbeitungszeit im Betrieb die Ausbildung beginnen. In der Zukunft möchte ich die Meisterprüfung absolvieren, eine Firma gründen oder meinen jetzigen Betrieb in einer Führungsposition weiter unterstützen.“

3. Platz und 500 Euro: Eric Bruchhold (25) aus Dresden für Sachsen
Ausbildungsbetrieb: Gero Zenker, Klempnermeister, Dresden

„Nach der Schule begann ich eine Ausbildung als Anlagenmechaniker SHK in einer kleinen Bauklempnerei bei Großenhain, die auch Dacharbeiten ausführte. Dort hielt ich erstmals Blech in der Hand und war sofort begeistert. Einige Jahre später begann ich meine Lehre zum Spengler. Die Spenglerei ist eines der wenigen Gewerke, das noch echtes Handwerk ausübt. Jede Abdeckung, Einfassung oder Verzierung entsteht aus einem Coil oder einer Tafel Blech und wird vollständig von Hand gefertigt. Besonders die Arbeit an Ornamenten fasziniert mich! Ich sehe mich in der Meisterausbildung und im späteren Verlauf als Chef einer kleinen Spenglerei.“

4. Platz: Konstantin Mieth (21) aus Leipzig für Sachsen-Anhalt
Ausbildungsbetrieb: Matthias Haring Bauklempnerei GmbH, Roptzsch

„Ich habe bei meinem Vater in der Firma Vieles ausprobiert. Dachklempnerei hat mich fasziniert und in den Bann gezogen. Mich begeistert das Arbeiten an der frischen Luft und die Vielfalt der Tätigkeiten. Zurzeit absolviere ich die Meisterschule und möchte später die Firma meines Vaters übernehmen.“

4. Platz: Kacper Sulek (19) aus Harsfeld für Niedersachsen
Ausbildungsbetrieb: Dachdeckerei Kühn GmbH & Co. KG, Horneburg

„Mein Vater übt denselben Beruf aus und überzeugte mich, den Berufsweg des Klempners zu gehen. Darin kann kreativ sein, wie ich will, solange ich ein paar Vorgaben berücksichtige. Mit Blech gibt es nur wenige Grenzen und kann relativ frei gestalten. Ich freue mich auf viele coole Projekte und möchte mich in diesen Beruf weiterbilden und weiterentwickeln.“

4. Platz: Stine Klosa (21) aus Saalfeld / Saale für Thüringen
Ausbildungsbetrieb: Michael Messerschmidt Metallverarbeitung e.K., Fambach

„2014 gab es die Aktion „Spengler - Beruf mit Pfiff“, um das Handwerk bekannter zu machen. Spengler aus aller Welt wollten gemeinsam einen Weltrekord im Spenglerpfeifen-Bauen aufstellen. Diese Aktion weckte meine Leidenschaft für Metall und führte zu meiner Ausbildung. In diesem schönen Beruf kann ich mich kreativ ausleben, denn er umfasst neben Metalldächern und -fassaden auch filigrane Arbeiten wie Dachbekrönungen und Ornamente. Die Arbeit an der frischen Luft ist ein Plus, besonders im Frühling nach dem kalten Winter. Mir macht die Arbeit auf der Baustelle viel Spaß. Mich begeistert aber auch die Arbeitsvorbereitung und das Erstellen der Zeichnungen. Für meine beruflich Zukunft habe ich im Augenblick noch keinen konkreten Plan. Mal schauen, wo mich mein Weg noch hinführt.“

4. Platz: Tim Bensch (20) aus Roth für Bayern
Ausbildungsbetrieb: A + K Stengel Inh. Manfred Wild, Roth

„Ich wollte mit Metall arbeiten und habe mich dann für die Spenglerei entschieden. Der Beruf ist vielfältig und es gibt immer neue Herausforderungen, bei denen man stets etwas Neues dazulernt. Ich werde auf jeden Fall meinen Meister machen!“

4. Platz: Arne Bachmann (19) aus Fürth für Hessen
Ausbildungsbetrieb: Klempnerei Schütz GmbH, Fürth (Hessen) 

„Auf meinen Berufswunsch kam ich durch ein absolviertes Praktikum in der 8. Klasse. Dort habe ich die Spenglerarbeiten als sehr vielseitig kennengelernt. Es gibt für fast alle Situationen eine Lösung, bei der Kreativität gefordert ist. Das macht Spaß und ich werde mich weiterbilden. Mein Ziel ist es, den Meisterbrief im Spenglerhandwerk zu erlangen.“

Drei Männer stehen nebeneinander und tragen Medaillen um den Hals. Sie lächeln und posieren vor einem Werbebanner.
Am Ende pure Freude bei Andreas Beck, Tom Fischer und Eric Bruchhold (v. rechts) (Quelle: Klaus Siepenkort)

Klempnerfamilie unterstützt

Neben dem eigentlichen Wettkampf bot der Tag Gelegenheit zum Fach- und Erfahrungsaustausch. Um die besten Bedingungen für die Akteure und das Publikum zu schaffen, braucht es Sponsoren. Daran mangelt es in der Klempnerfamilie zum Glück nicht. So engagierten sich beim Wettbewerb in Meiningen das Deutsche Klempner- und Kupferschmiedemuseum, die Vereinigung IIB-International, die Branchenpartner Schechtl Maschinenbau, MASC Vöhringen sowie Prefa Wasungen als Hauptsponsor, Aufgabensteller und fachliche Begleitung. Training und Teambuilding wurde von den Sponsoren organisiert und fand vom 22. bis 24.10.2025 bei Prefa am nahegelegenen Standort Wasungen statt.
Die im Wettbewerb gefertigten Stücke werden karitativen Einrichtungen zur Verfügung gestellt oder können zugunsten wohltätiger Zwecke erworben werden.

Weitere Informationen:
www.zvshk.de/dmh

zuletzt editiert am 12. Dezember 2025