Vier Tage lang herrschte auf der Leitmesse der Dach- und Holzbaubranche in Köln vor allem Freude über das Wiedersehen der Branche. Strahlende Gesichter, investitionsfreudige Besucher, intensive und ausführliche Gespräche haben die Messetage geprägt.
Networking auf höchstem Niveau stand im Fokus der Sommer-Edition der Dach+Holz 2022. Sowohl Aussteller als auch Besucher berichten unisono von einem qualitativ hochwertigen und intensiveren Austausch. Fachliche Gespräche führen, Kollegen wiedertreffen und neue Kontakte knüpfen: Dies war nach den pandemiegeprägten letzten Monaten das primäre Ziel der rund 20.000 Besucher aus über 50 Ländern, die sich in Köln getroffen haben. Vom 05. bis 08. Juli konnte sich die Dach- und Holzbaubranche über die Produkte von 342 Firmen aus 20 Ländern ausführlich informieren.
Bauhandwerk investitionsfreudig
„Natürlich haben wir einige renommierte Firmen bei der Sommer-Edition der Dach+Holz International 2022 vermisst. Aber die Aussteller, die dabei waren, haben ihre Bühne bekommen und von einem Plus an Aufmerksamkeit profitiert. Sie waren überrascht von ihrem überaus positiven Geschäftserfolg in den vergangenen vier Tagen“, sagt Klaus Plaschka, Geschäftsführer der GHM. Das Fachpublikum war laut Befragung im Vergleich zur Veranstaltung 2020 in Stuttgart noch investitionsfreudiger. Der Bedarf an Marktorientierung, Informationen und Kontaktpflege stand sehr weit oben bei den Zielen des Besuchs. „Wir freuen uns, dass wir diese Erwartungen erfüllen konnten. Eine solche Bühne einmalig im Juli zu bieten, war zum jetzigen Zeitpunkt und trotz der aktuellen Herausforderungen enorm wichtig“, so Plaschka.
Wissbegierige Besucher
Auch der ZVDH und Holzbau Deutschland, die Trägerverbände der Messe, berichten von einer außerordentlichen und gesprächsintensiven Messeausgabe: „Es waren mit die interessantesten Gespräche, die ich jemals auf einer Messe geführt habe. Wir haben eine unglaubliche Sommer-Edition erlebt“, sagt ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk. „Auch wenn die diesjährige Ausgabe im Vergleich zu früheren Veranstaltungen kleiner war, hatte sie sehr viel zu bieten. Ich bedanke mich bei allen, die dabei waren und den Juli-Termin möglich gemacht haben.“
Start-up-Award geht an Haidl aus Passau
Für die Newcomer der Branche stellte sich die Dach+Holz ebenfalls als ein fruchtbares Terrain dar: Auf der Start-up-Area konnten sich die teilnehmenden Start-ups über viel Aufmerksamkeit freuen. Außerdem hatten sie in kurzen Pitches auf der Forumsbühne die Chance, das Publikum von ihrem Produkt zu begeistern. Haidl hat die Fachjury am Ende am meisten überzeugt und wurde mit dem Start-up-Award prämiert. Das Regenfallrohr des Passauer Vater-Sohn-Unternehmens ist eine Innovation, die es so noch nicht gibt, nachhaltiger als die bisherigen Lösungen ist und noch dazu einfach installiert werden kann. „Ein sauberes und hochwertiges Tool für einen Problembereich auf Baustellen“, so die Begründung der Jury.

Smartphone-Pause für Influencer
Dass das persönliche Treffen in zunehmenden digitalen Zeiten unverzichtbar bleibt, bestätigte auch der Social-Media-affine Nachwuchs der Branche. Erstmalig waren Influencer eingeladen, sich vor Ort zu treffen und zu vernetzen. In einem Meet & Greet und in Social-Media-Sprechstunden hatten sie die Gelegenheit, ihre Erfahrungen auch mit Blick auf die Nachwuchswerbung mit dem Fachpublikum zu teilen. Das Kennenlernen in live und auch ein Gesicht zum Namen der Influencer zu bekommen, sorgte für große Begeisterung: „Ich habe heute super viele neue Leute kennengelernt und neue Eindrücke bekommen. Ich kann es kaum in Worten beschreiben. Für mich ist es die erste Messe und ich bin so dankbar dafür, hier gewesen zu sein“, schrieb Sina Klein aka dachdeckerin_sina auf Instagram (24,3k Follower) nach ihrem Messebesuch.
Nachwuchsförderung im Rampenlicht
Auch sonst fungierte die Messe erneut als Nachwuchs-Plattform innerhalb der Branche. Für spannende Momente sorgte die Zimmerer-Europameisterschaft, die während den Messetagen in Halle 7 gastierte. 17 Zimmerer aus sieben Nationen nahmen am Wettbewerb teil. „Damit konnten wir die Aufmerksamkeit einmal mehr auf das attraktive und abwechslungsreiche Berufsbild der Zimmerin/des Zimmerers lenken“, so Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland. Erneut bewies das deutsche Team von Holzbau Deutschland sein Können und erlangte Platz 1 bei der Mannschaftswertung. Zweite wurde die französische Zimmerer-Mannschaft, bestehend aus Adrien Chenu, Charles Navelot und Colin Laîné. Platz drei erreichte die Schweiz mit Matthias Gerber, Elias Gogniat und Nathan Schmid. In der Einzelbewertung wurde Marcel Bolego aus Südtirol als bester europäischer Zimmerer 2022 gekürt.

Vorfreude auf die nächste Dach+Holz im März 2024
Die nächste Dach+Holz International findet vom 05. bis 08. März 2024 turnusgemäß wieder in Stuttgart statt. Viele Branchenplayer haben schon jetzt ihre Beteiligung signalisiert. Auch bei einem Großteil der Besucher steht der Termin fest im Kalender: 68 Prozent aller Befragten gaben an, die Branchenleitmesse in Stuttgart besuchen zu wollen.