Metalldächer: Ein einzigartig konstruiertes Eingangsvordach aus Kupfer prägt das älteste Luxushotel Australiens. Im Rahmen einer 70 Millionen Dollar umfassenden Sanierung, sorgten Spenglermeister Juerg Wilk und Volker Raedel für ein weiteres Highlight auf dem „Zwischendeck“.
Das Sofitel Wentworth Hotel ist ein denkmalgeschütztes 5-Sterne-Hotel im Geschäftsviertel von Sydney und gleichzeitig das älteste Luxushotel Australiens. Promis von Prinz Charles und Lady Diana bis Elton John und Bill Gates waren hier zu Gast. Es wurde 1966 im minimalistischen Stil der Nachkriegszeit errichtet und ersetzte seinen Vorgängerbau aus dem Jahre 1855. Mit 20 Stockwerken, von denen sich 15 Stockwerke um einen erhöhten Innenhof winden, wird das Hotel als größtes Backsteingebäude auf der südlichen Halbkugel eingeordnet. Auch das markante Kupferdach über dem Hoteleingang ist ein prägendes architektonisches Bauelement. Zum Zeitpunkt seines Baus soll es das größte Vordach der Welt gewesen sein. Dies, zusammen mit der Hufeisenform, macht das Wentworth Hotel unverwechselbar und ist ein architektonisches Wahrzeichen Sydneys. Bautechnisch ist es aufgrund einer besonderen Klimaanlage und des frei überspannten Ballsaals von Interesse.
70 Millionen für das Upgrade
Heute ist das Sofitel Sydney Wentworth ein preisgekrönter Veranstaltungsort für Konferenzen und Events. Es verfügt über insgesamt 436 Zimmer, darunter 45 Suiten sowie 15 Veranstaltungsräume in unterschiedlichen Größenordnungen für vielseitigste Anlässe. Eine 70 Millionen Dollar umfassende Modernisierungsmaßnahme verspricht zudem eine bedeutende Aufwertung in Technik und Raumdesign. Zudem erfolgte eine Erweiterung auf dem „Zwischendeck“, oberhalb des fünften Stocks. Dies erhielt eine teilweise überdachte Allwetterterrasse mit der luxuriösen Wentworth Bar zum Feiern, Entspannen und Genießen.
Um die luxuriöse Überdachung durfte sich die Firma ARC Roofing kümmern. Mit einer architektonisch gestalteten Dachkonstruktion sorgte ARC-Geschäftsführer und Spenglermeister Juerg Wilk mit Volker Raedel für eine perfekte Fortführung der Architektur im Kupferdesign des markanten Eingangsvordaches. Es handelt sich hierbei um eine dreidimensional komplex gerundete Stahlbaukonstruktion. Der Grundriss besteht aus einem Kreissegment, angepasst an die Rundung des Hauptgebäudes. Der Schnitt vom äußeren zum inneren Kreisbogen gleicht dem eines Flugzeugflügels. Eine Seite endet gerundet wie ein Korbboden, die andere Seite läuft spitz zu. Auch die Giebelseiten des Kreissegmentes sind rund geformt.
Scharen in 3D
Die Deckung des „Baldachins“ für die Wentworth Bar erfolgte aus 0,7 mm dickem Kupferblech im Doppelstehfalzsystem. Als Deckunterlage dient eine wasserfest verleimte, in den Randbereichen gerundete Sperrholzplatte plus Schalungsbahn als Notdeckung sowie eine strukturierte Trennlage (Enkavent). Die Distanzkonstruktion (Form-Ebene) besteht aus L- und T-Strangpressprofilen, die auf einer Tragstruktur aus Vierkantstahlrohren befestigt sind. Die Dachentwässerung erfolgt unauffällig in dachintegrierte innen liegende Rinnen. Der spitz zulaufende Traufbereich ist auf auskragenden und mit Abstand verlegten Schwertern aus gekanteten Stahlprofilen konstruiert.
Co-Geschäftsführer von H&E Architekten Chris Grinham, Juerg Wilk von ARC und Volker Raedel von CASA führten ein Gespräch mit dem KlempnerMagazin über ihre Arbeit am wiedereröffneten Sofitel Sydney Wentworth Hotel.
KlempnerMagazin: Wie ist die Zusammenarbeit mit ARC eigentlich zustande gekommen?
Chris Grinham: Wir sind spezialisiert auf die Gestaltung, digitale Planung und Visualisierung komplexer Bauvorhaben, wie diese umfassende Sanierung und Erweiterung des Wentworth Hotels. Als das Grunddesign beim Wentworth ausgearbeitet war, brauchten wir jedoch einen geeigneten Partner, der den gesamten Prozess mit uns durchläuft und für die fachgerechte physische Umsetzung geeignet ist. Wir haben mit ARC bereits an früheren Projekten mit herausfordernden Dach- und Fassadenkonstruktionen zusammengearbeitet. Deshalb wussten wir, dass Juerg Wilk, Volker Raedel und Team stets eine Lösung für die schwierigen Details parat haben.
KlempnerMagazin: Gab es angesichts der Form der Dachkonstruktion mit seinen vielen unterschiedlichen Details Bedenken für die Bauausführung?
Volker Raedel: Nein, eigentlich nicht. Es war fast eine Selbstverständlichkeit, da wir bereits bei einem ähnlich anspruchsvollen Projekt bestens zusammengearbeitet haben. Wir kennen uns mittlerweile so gut, dass wir schnell verstehen, was H&E Architekten sich architektonisch wünschen. Auch wenn wir aus technischen Gründen dennoch nicht immer alle Wünsche erfüllen können, finden wir am Ende gemeinsame und für beide Seiten zufriedenstellende Lösungen – die letztendlich auch dem Bauherrn gefallen.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in KlempnerMagazin 02. 2025
Weitere Informationen:
www.arcroofing.com.au




