GET Nord 2024: Highlight für Klempner, Spengler und Flaschner war vom 21. bis 23. November wieder einmal der Hamburger „Markplatz der Klempnerei“. Dort kämpften die Klempner erstmalig auch um die Deutsche Meisterschaft. Quentin Gramm (21) aus Bayern ging in dem bundesweiten Wettbewerb als Sieger hervor. Herzlichen Glückwunsch!
Vom 21. bis zum 23. November 2024 ging es auf dem Messegelände in Hamburg wieder um Klempnertechnik, Anlagenmechanik und Elektroinstallationen. Rund 600 nationale und internationale Ausstellende der „Klimaschutz-Gewerke“, präsentierten den 39.000 Fachbesucherinnen und -besuchern zukunftsweisende Technologien. Mit den Schnittstellen von der Haustechnik zur Gebäudehülle aus Metall spielten die Digitalisierung sowie die effiziente Steuerung leitungsgebundener „Energieströme“ eine bedeutende Rolle. Fester und passender Bestandteil auf dieser GET Nord war somit auch der „Marktplatz der Klempnerei“.
Auch 2024 erhielten die Besucher auf den Messeständen der Branchenpartner unseres Handwerkszweiges Einblicke in die Möglichkeiten der Klempnertechnik für die Dach- und Fassadengestaltung. Die vielfältigen Möglichkeiten mit den unterschiedlichen Metallwerkstoffen können das Dach und die Fassade zu einem besonderen Blickfang, wenn nicht zu einem Unikat verwandeln. Um Metalle und ihre vielfältigen Oberflächenvarianten aus Titanzink ging es bei VM Building Solution Deutschland – einem der Sponsoren für die Austragung der Deutschen Meisterschaften im Klempnerhandwerk. Prefa sorgte für die entsprechende Variationen aus farbbeschichtetem Aluminium. Auf ihrem Messestand informierten Michael Eggers, Vertriebsleiter Nord und Fachberater Holger Bötcher über aktuelle Prefa-Photovoltaiksysteme für Metalldeckungen und machten damit auf ein lukratives Betätigungsfeld für Klempner- und Spengler aufmerksam. Zambelli rundete das Themenfeld mit seinen Dachentwässerungsprogramm und industriellen Metalldachsystemen ab. Live-Vorführungen gab es bei den Firmen MASC Werkzeug Vertriebs GmbH, Perkeo und Dräco. Hier konnten interessierte Klempner Werkzeuge zum Blechumformen, Falzen und Löten testen. Die Firma Schechtl aus dem bayerischen Edling reiste in den hohen Norden, um ihre moderne und konisch steckbare Biegetechniken zu zeigen.
Wettkampf auf dem Marktplatz
Viele Werkzeuge und Maschinen stellten die Unternehmen den jungen Wettbewerbern im Kampf um die deutsche Meisterschaft der Klempner zur Verfügung - und dass dieser Wettbewerb erstmalig bei der GET Nord auf dem Marktplatz der Klempner stattfand, war etwas Besonderes. „Genau hier gehörte und gehört der Wettbewerb auch in der Zukunft hin. Ein Marktplatz muss schließlich lebendig sein“, so Andreas Witt, Kümmerer, Organisator und Ausbildungsleiter beim SHK-Hamburg.
Im Wettbewerb um die beste Detailausführung mit Metall eines kombinierten Dach- und Fassadenmodells setzte sich schließlich Quentin Gramm (21) aus Bayern gegen seinen Mitbewerber aus Baden-Württemberg Simon Andreas Mast durch. Dies war keine leichte Aufgabe für die Fachjury und Experten Benno Uhlmann und Jonas Carstens. Die wettbewerbserfahrenen Klempner- und Spenglermeister haben es jedoch sehr genau genommen. Zur endgültigen Absicherung ihrer Bewertungen holten sie sich noch die Expertise von Andreas Witt, Ausbildungsleiter im Fachverband und der Innung SHK Hamburg, sowie von Klempnermeister und Wettbewerbsexperte Sven Schreiber ein. „Am Ende hat sich Quentin doch recht deutlich abgesetzt, was die Arbeit von Simon aber nicht schmälern soll. Es war ein Vergleich auf hohem Niveau“, waren sich die Experten einig.
Deutschlands beste Klempner/Spengler 2024
Quentin Gramm ist bayerischer Landesieger, seit dem 22. November 2024 Deutscher Meister im Klempner-/Spenglerhandwerk und erzählt über sich und seine Zunftspläne:
„Nach der Schule wusste ich erstmal nicht genau, was ich beruflich machen will. Mir war aber klar, dass ich das nur herausfinde, wenn ich praktisch ins Berufsleben reinschaue. Ein paar Spengler in meinem Umfeld haben mich dann auf das Handwerk aufmerksam gemacht, und ich habe schnell gemerkt, dass es mich interessiert. Während der Ausbildung ist aus dem Interesse dann echte Begeisterung geworden, die bis heute anhält. Ich liebe am Spenglerberuf vor allem die Abwechslung im Job. Es gibt jeden Tag auf´s neue Aufgaben und Herausforderungen, bei denen ich handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und kreative Freiheit einbringen kann. Es ist einfach ein tolles Gefühl, am Ende des Tages zu sehen, was ich geschafft habe - wie zum Beispiel eine richtig coole Fassade, die ich dann jedes Mal beim Vorbeifahren bewundern kann. Außerdem schätze ich das eigenständige Arbeiten und dass ich dabei meine eigenen Ideen umsetzen kann. Zurzeit studiere ich Bauingenieurwesen, um noch tiefer in die Materie einzutauchen, will aber auf jeden Fall im Spenglerhandwerk bleiben. Nach ein bisschen mehr Praxiserfahrung könnte ich mir gut vorstellen, nach und nach in die Planung und Bauleitung zu gehen - und wer weiß, vielleicht irgendwann auch in die Selbständigkeit, wenn sich die Gelegenheit ergibt.“
Simon Andreas Mast ist Landesieger im Bundesland Baden-Württemberg und Vizemeister des deutschen Spenglerhandwerks 2024. Zurzeit arbeitet er im elterlichen Betrieb bei Vater Peter Mast aus Nagold: „Das Interesse am Klempner-/Spenglerberuf wuchs schon in jüngeren Jahren bei den Blecharbeiten mit meinem Vater. Je mehr ich dazu lernen durfte und je besser ich mit Blechen umgehen konnte, umso mehr Spaß machte mir der Beruf – und dies ist auch heute noch so. Das Arbeiten mit Blech ist sehr vielseitig und erfordert viel handwerkliches Geschick. Meine beruflichen Ziele sind das Erlangen des Meisterbriefes und dass ich später irgendwann das Geschäft meines Vaters übernehmen kann.
Das passende Konzept!
Andreas Witt hat vor und während der Veranstaltung unermüdlich für ein reibungsloses und interessantes Messetreiben auf dem Markplatz des Klempnerhandwerks gesorgt. Er war trotz der vielen Arbeit am Ende dennoch sehr zufrieden: „Unser Marktplatz-Konzept ist komplett aufgegangen. Mit dem Publikumsmagnet „Klempnermeisterschaft“ haben wir viel Aufmerksamkeit erzeugt und somit viele Besucher angelockt, was auch den Ausstellern gefiel. Sie lieferten unseren Besuchern ein breites Angebot für die Verarbeitung hochwertiger Dächer und Fassaden aus Metall. Toll war auch die Unterstützung von Klempnergesellin Lea Lewandowski. Lea war immer zur Stelle, wenn es mal hakte und die beiden Wettbewerber Zuspruch benötigten“, lobt Andreas Witt. Auch die vom Klempner-Ausbilder erarbeitete neue Wettbewerbsaufgabe passte perfekt in den Zeitplan und hat die jungen Gesellen nicht über- oder unterfordert. Es handelte sich hierbei um ein Holzmodell mit zu bekleidenden Dach- und Wandflächen. Es gab anspruchsvolle Details am Übergang der Wand zur flachgeneigten Dachfläche, die in einem Wandanschluss endet. Als Abschluss mussten die jungen Klempnergesellen noch eine Mauerabdeckung montieren. Und dies gelang ihnen in hochwertiger Bauweise mit vorbewitterten Titanzinkblechen von VM-Zinc in Pigmento Rot und mattgrauem Arzenga. „Eine Fläche erhielt waagerechte, eine weitere senkrechte Winkelfalze. Eine Fläche deckten Quentin und Simon mit Quadratrauten abwechselnd in Pigmento Rot und mit Arzenga. Sie haben beide auf eine saubere Ausführung aller Details geachtet“, lobt Stefan Olp, Fachberater für VM-Zinc in der Region Nordost.
Neue Ausbildungs-Berufsbezeichnung: „Metalldach- und -Fassadengestalter“
Natürlich war auch Michael Kober (wer kennt ihn in der Klempnerbrache nicht …) zu Gast in Hamburg und hat natürlich seinen Anteil zum Gelingen des Marktplatzes geleistet. Der Referent für Klempnertechnik, Behälter und Apparatebau im ZVSHK brachte auch gleich eine neue Nachricht mit, die (wahrscheinlich und hoffentlich) eine Jahrzehnte lange Diskussion um den „Klempner“ als Berufsbezeichnung beendet. Laut Beschluss der Mitgliederversammlung des ZVSHK lautete die neue Ausbildungs-Berufsbezeichnung nun „Metalldach- und -fassadengestalter“. Damit ist dann alles gesagt und macht auch junge Berufssuchende neugierig auf ein großartiges und vielseitiges Handwerk!
Über die Deutsche Meisterschaft im Handwerk
Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist eine jährliche Plattform zur Förderung des beruflichen Nachwuchses und ein Schaufenster für die Exzellenz im deutschen Handwerk. Sie dient als Sprungbrett für junge Talente und unterstreicht die hohe Ausbildungsqualität im Handwerk. Den Siegern des Wettbewerbs, in diesem Jahr Quentin Gramm für die Klempner und Maximilian Becker (22) aus Sachsen-Anhalt für die Anlagenmechanike SHK, winkt damit nun auch die Möglichkeit an weiterführenden Wettbewerben, wie Euro- und Worldskills, teilzunehmen.
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