Ein Wohnhochhaus
Dort, wo einst das ungenutzte Gebäude eines ehemaligen Imbisses stand, erhebt sich nun ein achtgeschossiges Haus mit einer Fassade aus Aluminiumschindeln in verschiedenen Grüntönen von der Firma Sperber Klempner. (Quelle: Sperber Klempner GmbH & Co. KG)

Technik 2024-10-09T13:03:24.682Z Grüntöne für Dresden

Metallfassaden: Grünes Haus statt „Dreckscher Löffel“ - titelte das Dresdener Wochenblatt kurz nach dem die Gerüste fielen. Dort, wo einst das ungenutzte Gebäude eines ehemaligen Imbiss stand, erhebt sich nun ein achtgeschossiges Haus mit einer Fassade aus Aluminiumschindeln in verschiedenen Grüntönen von der Firma Sperber Klempner.

Seit Jahrzehnten stand das in den 1960er Jahren errichtete und damals modernste Schnellrestaurant „Picknick“ leer, dem zum Ende der Karriere der Name Dreckscher Löffel verliehen wurde. Nun musste das Gebäude nur wenige Minuten entfernt von der Dresdner Altstadt, wo Kultur, Erholung und Shopping nah beieinander liegen, einem modernen Wohnbau mit einer außergewöhnlichen Architektur weichen. Eyecatcher ist die in Grüntönen schimmernde Fassade. „Der Entwurf für das Gebäude entstand aus der umgebenden städtebaulichen Situation und den bestehenden Bauten. Die Einflüsse wurden konsequent aus der Umgebung in Grundrissgestaltung, Erschließung und Fassadenkonzept funktional und gestalterisch interpretiert“, erklärt Architekt Dirk Lorenz von leinert lorenz Architekten BDA. Unterschieden wird in offene Fassadenteile mit filigranen Balkonzonen und großflächigen Verglasungen zu den Giebelseiten. „Hierzu bieten die flächig wirkende Lochfassaden als Modulfassade aus Fassadenschindeln und regelmäßig gesetzten Fensteröffnungen einen gewünschten Kontrast. „Das spezielle Farbmuster bildet ein den Baukörper umhüllendes Fassadenband und verleiht der Gebäudemasse eine gewisse Leichtigkeit“, ergänzt Dirk Lorenz. Da der Wohnkomplex mit 52 Wohnungen über keine ebenerdigen Außenräume verfügt, machte der Architekt kurzerhand die auf dem Dach vorhandenen Flächen für die Bewohner als Rückzugsort im Freien nutzbar. Auf dem Dachgarten sind Bereiche für den Anbau von Gemüse und Blumen und sonstige Freizeitnutzungen, wie zum Beispiel ein Grillplatz, zu finden. Das besondere Highlight hier ist die Aussicht über den „Großen Garten“ und die nahe gelegene Innenstadt.

Planen, fertigen, montieren

Für die Umsetzung der in Dresden einzigartigen Fassadenarchitektur erhielt die Firma Sperber Klempner aus dem thüringischen Unterwellenborn den Auftrag. Und dies nicht ohne Grund, denn für das Unternehmen war dieses Wohnhochhaus nicht das erste seiner Klasse. Jens, Claudia und Marcus Sperber hatten bereits 2017 den Kalzip Premium Partner Award für das Projekt „Nordkopf Tower Wolfsburg“ und 2021 für die Modernisierung der Gebäudehülle eines Wohnhochhauses in Hamburg den Sanierungspreis der Rudolf Müller Medien aus Köln gewonnen. „Die Planung war aufgrund der Geometrie des Gebäudes mit offener Dachterrasse und seiner besonderen Anordnung des Schindelmusters extrem aufwendig“, beginnt Claudia Sperber ihre Baubeschreibung: „Die Außenhülle besteht aus individuellen Aluminiumschindeln, die es nicht von der Stange gibt. So mussten wir sie im Betrieb mit den eigenen Stanz- und Biegemaschinen fertigen. Hinzu kam, dass wir die enorme Anzahl an Fassadenelementen in sieben verschiedene Farbbeschichtungen, von Olivgrün bis Hell-Elfenbein nach Architekturvorgaben auf den Wandflächen anordnen mussten – eine besondere Herausforderung sowohl in der Planung als auch in der Logistik

Den vollständigen Bericht zu diesem außergewöhnlichen Projekt lesen Sie in der nächsten Klempnermagazin Ausgabe 6/2024.

Ein Plan für ein Wohnhochhaus
Die Planung war aufgrund der Geometrie des Gebäudes mit offener Dachterrasse und seiner besonderen Anordnung des Schindelmusters sehr aufwendig. (Quelle: Sperber Klempner GmbH & Co. KG)
Eine Farbpalette
Die Anordnung der enormen Anzahl an Fassadenelementen in sieben verschiedenen Farbbeschichtungen stellte auch logistisch eine besondere Herausforderung dar. (Quelle: Sperber Klempner GmbH & Co. KG)
Eine moderne Stanzmaschine in einer Fabrikhalle schneidet präzise durch Metallplatten.
Claudia Sperber: „Die Außenhülle besteht aus individuellen Aluminiumschindeln, die es nicht von der Stange gibt. So mussten wir sie im Betrieb mit den eigenen Stanz- und Biegemaschinen fertigen.“ (Quelle: Sperber Klempner GmbH & Co. KG)
Ein Fassadengerüst
Als Deckunterlage für die Schindeln dient ein Stahltrapezblech 35/207 0,63 mm mit Fließkaschierung. (Quelle: Sperber Klempner GmbH & Co. KG)
Eine Schindelfassade in Nahaufnahme.
Für jede der sieben Farbtöne musste die exakte Stückzahl ermittelt werden. Die Schindeln wurden nach Abnahme eines Mockups (Fassadenmodell) gefertigt. (Quelle: Sperber Klempner GmbH & Co. KG)
Ein modernes Wohngebäude mit einer markanten grünen Außenfassade bei klarem Himmel.
Architekt Dirk Lorenz: „Das spezielle Farbmuster bildet ein den Baukörper umhüllendes Fassadenband und verleiht der Gebäudemasse eine gewisse Leichtigkeit.“ (Quelle: Sperber Klempner GmbH & Co. KG)
zuletzt editiert am 09. Oktober 2024