Fachmessen: Dass Klempner und Spengler zu den wichtigsten Klimaschützern im Baubereich zählen, ist jetzt auch bei der ISH in Frankfurt angekommen. Das erstmalig auf der Messe platzierte Sonderareal „Green Roofs & Facades“ zeigte klimaschützende Metalldächer und Metallfassaden.
Angesichts des Klimawandels und wachsender Umweltanforderungen rückt der nachhaltige Umgang mit Wasser, Wärme und Luft in den Fokus. Die ISH 2025 zeigte mit neuen Heiz- und Klimalösungen bis zu intelligentem Wassermanagement an Dach und Fassade, wie Industrie und Handwerk den Wandel gestalten. Unter den 163.157 Besuchern aus 150 Ländern waren Entscheider aus Industrie und Handel, aus der Bau- und Wohnungswirtschaft sowie Planer, Ingenieure und Architekten. Einen besonders hohen Anteil hatte das Handwerk mit rund 30 Prozent. Neben den Innovationen auf der Ausstellungsfläche bot dieFachmesse für verschiedene Konferenzen Plattformen zum fachlichen Austausch. Erstmals widmete sich die ISH 2025 umfassend dem Thema Dach- und Fassadenbegrünung, einem zentralen Baustein für nachhaltige und klimaresiliente Städte. Dabei wurde das Potenzial von Gebäudebegrünungen in verschiedenen Formaten beleuchtet – von Kurzvorträgen über praxisorientierte Rundgänge bis hin zu Expertentalks.
Auftragspotenzial mit Klimaschutz
Das auf der Messe neu platzierte „Sonderareal Green Roofs & Facades“ im Foyer zwischen Hallen 5.1 und 6.1 zeigte klimaschützende Metalldächer und Metallfassaden. Den „Aufschlag“ des neuen Themenbereiches der ISH für Klempner und Spengler unterstützten die Firmen Domico, Kalzip, Zambelli und Proplus mit ihrer Teilnahme am Messe-Event. Auf ihren Infoständen präsentierten sie Metalldächer und Metallfassaden in Kombination mit modernen Begrünungssystemen. Das ist auch gut so, denn Dach- und Fassadenbegrünungen bieten eine Vielzahl an Vorteilen, die weit über die reine Verschönerung von Gebäuden hinausgehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im städtischen Regenwassermanagement, tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei und fördern die Biodiversität in dicht besiedelten Gebieten. Angesichts der zunehmenden Urbanisierung und des Klimawandels wird die Begrünung von Gebäuden immer wichtiger – eine gute Chance für Klempner und Spengler, Auftragspotenzial zu erhöhen und gleichzeitig das Klima zu schützen.
Regenwasser managen
Regenwasser stellt eine unverzichtbare Ressource dar, die jedoch nicht nur die Begrünung unterstützt, sondern auch zur Schonung von Trinkwasser und zur Förderung eines ausgewogenen städtischen Ökosystems beiträgt. Mit dem Ausbau der „blau-grünen“ Infrastruktur steht Regenwasser sowohl für die Bewässerung als auch für die Nutzung im Gebäude zur Verfügung, mit großem Potential für eine nachhaltige und klimaangepasste Stadtentwicklung. So zählten neben den Begrünungssystemen auch Regenwasserspeicher, Filter-, Pumpen und Verteileranlagen zu den Exponaten der Sonderschau. Organisiert wurde Green Roofs & Facades mit dem Bundesverband Gebäudegrün (BUGG), dem Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser e.V. (fbr) und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima.
Fachwissen aus erster Hand
Nicht nur auf den Messeständen, sondern auch in der Speakers Corner vermittelten Experten den zahlreichen Fachbesuchern ihr Fachwissen anhand von Kurzvorträgen und Podiums-Talks. Hier eröffnete Michael Kober, Referent Klempnertechnik, Behälter und Apparatebau im ZVSHK, nach intensiver Vorarbeit die Sonderschau und moderierte durch das Programm. Viel Prominenz begrüßte die Teilnehmer und Besucher zum Start der Fachschau. Hierzu zählte auch Stefan Seitz, ISH Leiter Brandmanagement: „Mit dem Sonderareal „Green Roofs & Facades“ möchten wir gezielt den Blick auf innovative Konzepte für mehr Nachhaltigkeit in der urbanen Architektur lenken. Begrünte Dächer und Fassaden sind nicht nur ein ästhetisches Element, sondern leisten einen wertvollen Beitrag zur Klimaanpassung, zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduzierung von Wärmeinseln in unseren Städten. Deshalb sind wir stolz darauf, dieses Areal gemeinsam mit starken Partnern wie dem Bundesverband GebäudeGrün, dem Fachverband Betriebs- und Regenwasser sowie dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima präsentieren zu können“, so Stefan Seitz. Dazu ergänzte Jens Wagner, Vorstandsmitglied im ZVSHK und Landesinnungsmeister Hamburg: „Das Thema Gebäudebegrünung ist für uns hochrelevant, da es Wasser- und Klimatechnik mit innovativen Lösungen zur Ressourcenschonung verbindet. Die Integration von Gründächern und -fassaden in Gebäudekonzepte erfordert nicht nur eine durchdachte Planung, sondern auch die fachgerechte Umsetzung. Dabei sind gut ausgebildete Fachkräfte gefragt – und genau hier setzt das SHK-Handwerk an.“
Zukunftssicheres Klempnerhandwerk
Auch der zum Messezeitpunkt noch stellvertretende Bundesfachgruppenleiter Klempnertechnik im ZVSHK Michael Messerschmidt war zur Eröffnung angereist. Der Klempnermeister und Firmeninhaber freute sich über die neue Präsenz der Klempnerbranche auf der ISH: „Das Klempner-/Spenglerhandwerk ist bereits seit Jahrzehnten ein unverzichtbarer Partner, wenn es um Dachentwässerung geht. Doch es reicht nicht mehr aus, Wasser nur effizient abzuleiten – wir müssen es auch speichern, aufbereiten und gezielt wiederverwenden. Unsere enge Verbindung zur Gebäudetechnik innerhalb des ZVSHK gibt uns dabei eine ideale Ausgangsbasis. Die Schnittstellen zwischen Dachtechnik, Wassertechnik und Energieeffizienz sind genau die Bereiche, in denen unser Handwerk in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen kann. Sehen wir diese Entwicklungen als Chance! Indem wir unser Wissen erweitern und uns aktiv in neue Technologien einbringen, können wir unser Handwerk langfristig zukunftssicher machen und unsere führende Stellung im Bereich Metallfassaden und Metalldächer weiter ausbauen“, so sein Appell an die Betriebe des Klempner-/Spenglerhandwerks.
Resümee der Pilotveranstaltung
Für Michael Kober hat sich der Messeeinsatz „Sonderareal Green Roofs & Facades“ nach eigenem Bekunden gelohnt und zieht ein positives Fazit: „Unsere Beteiligung mit dem Fokus auf Dach- und Fassadenbegrünung, Regenwassermanagement und nachhaltige Lösungen aus Metall traf einen Nerv der Zeit. Die Resonanz bei Besucher*innen war durchweg positiv, das Sonderareal war gut positioniert und wurde gut wahrgenommen. Die Speakers Corner war durchgehend gut besucht – das Format kam an und bot echten Mehrwert. Unsere klare Themenausrichtung auf Gründächer, Fassadenbegrünung und Regenwassermanagement hat sich von Beginn an als tragfähiges Konzept erwiesen. Auch die Auswahl der beteiligten Verbände und Unternehmen war stimmig und ergänzte sich fachlich wie thematisch“, bestätigt Michael Kober. Die Planung der Fläche als offene, dialogorientierte Begegnungszone wurde von Anfang an mitgedacht und professionell vorbereitet. Das Foyer bot im Vergleich zu anderen Messehallen eine ruhige Akustik und eine gute Luftqualität. Nicht nur für die Besucher bot sich dadurch eine angenehme Atmosphäre, sondern auch für die Aussteller. „Der Sprung zu einem klassischen großen Einzelstand in der Messehalle wäre für viele Aussteller inhaltlich wie wirtschaftlich nicht realistisch. Das auf der ISH geschaffene Sonderareal hingegen bietet die ideale Zwischenlösung mit hoher Sichtbarkeit und überschaubarem Ressourceneinsatz – ein Messekonzept, dass sich im Sinne der Klempner- und Spenglerbranche auch in der Zukunft etablieren kann“, so das Fazit von Michael Kober.








