KlempnerMagazin unterwegs … bei Protectum in Großkarolinenfeld: Der Spezialist für Edelstahldächer sorgt für die optimale Ausnutzung solarer Energie. Klempnermeister und Firmeninhaber Rudolf Schmid zeigte bei unserem Besuch, wie man auf Metalldächern zudem auch Wasser speichern kann.
Mittlerweile wurde erkannt, dass die Investition in Klimaschutz nicht nur notwendig ist, sondern billiger als die Beseitigung der Klimafolgeschäden. So haben Bundesländer wie Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Solarpflichten für Neubauten und/oder Dachsanierungen eingeführt - weitere werden früher oder später folgen. In Rheinland-Pfalz gilt seit dem 1.1.2024 für private Eigentümer die Pflicht, ihre neuen Wohnhäuser „PV-ready" zu bauen - Grundlage ist hier das Landessolargesetz. Dass dies auch ein Wirtschaftsfaktor sein kann und sich damit Geld verdienen lässt, hat Spenglermeister Rudolf Schmid schon lange erkannt. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Edelstahldächern, Photovoltaik und Regenrückhaltung. Als Spezialist für rollennahtgeschweißte, wasserdichte Metalldächer entwickelte er mit seinem Team die aus Schweden eingeführte Schweißtechnik entscheidend weiter. Die optimierten Schweißmaschinen ermöglichen heute allen Klempnern und Spenglern, diese Verbindungstechnik anzuwenden und anzubieten. Ob begrünt oder nicht, bieten Flachdächer aus Edelstahl ein Gebäudeleben lang sicheren Schutz vor Wind und Wetter. Hierzu lieferte Rudolf Schmid auch bei unserem Besuch in Großkarolinenfeld viele Beweise: Bei der Exkursion zur Baustelle auf das gerade fertiggestellte Dach des generalsanierten Landratsamtes Rosenheim waren rundum etwa fünf Projekte sichtbar, die mit den üblichen Wartungseinsätzen seit über 20 Jahren störungsfrei funktionieren.
Treffpunkt Musterhaus
Hightech für nachhaltige Gebäudetechnik konzentriert sich im neu errichteten Musterhaus des Bayerischen Unternehmens, das wir besichtigen durften. Es dient als Präsentations- und Schulungsraum für die Anwendungstechnik des gesamten Produktportfolios. Zusammen mit Ehefrau Kerstin und Eric Reinhold erklärte Schmid uns das Energiekonzept des Musterhauses im Detail: Photovoltaik auf rollennahtgeschweißtem Edelstahldach, an der Fassade und am Gartenzaun versorgen Steckdosen mit Strom für Licht, EDV und Firmenfahrzeuge und bringen die Kupferschleifen im Beton zum „Glühen“. Hierzu schilderte Rudolf Schmid: „Alles zusammengenommen müssen wir jährlich nur noch rund 300 Euro Energiekosten aufwenden. Das Musterhaus dient uns als 1:1 Vorlage für das geplante Betriebsgebäude, das direkt nebenan errichtet werden soll. Im Probebetrieb der Pilotanlage mit modernen MonoSol 415-430 Doppelglas-Solarmodulen haben wir festgestellt, dass die Dachneigung, sowie die Südausrichtung wirtschaftlich zu vernachlässigen ist. Die Montage kann also problemlos auf dem Flachdach, Steildach, senkrechten Fassadenflächen und sogar auf Zaunfeldern erfolgen. Entscheidend für die Planung einer PV-Anlage nach unserem Konzept ist, dass der erzeugte Strom nur für den Eigenbedarf eingesetzt wird.“
Problemlos schweißen mit „Ferumira“ Schweißmaschine
Die „Ferumira“ Schweißmaschine mit ihren einzelnen Komponenten bietet heute modernste Technologie für das Rollennahtschweißverfahren (nach ISO 4063 Prozess 22R) von Stehfalz- und Winkelstehfalzdeckungen in Edelstahl mit Profilhöhen von 22 bis 50 Millimeter. Ihre Taktfrequenz von 500Hz ermöglicht optimale Schweißnähte bei allen Einsatzbedingungen. Jedoch sind für die sichere Bedienung der Schweißgeräte und die präzise Ausführung des Schweißverfahrens einschließlich der Detailanschlüsse Anwenderschulungen notwendig. Sie können wahlweise bei Protectum, vor Ort auf der Baustelle und oder auch im inhouse im eigenen Spenglerbetrieb erfolgen.
Sicher fixieren
Ob Stehfalzdeckungen oder Rollennahtgeschweißte Dächer, für alle Systeme entwickelte der erfahrene Spenglermeister und Unternehmer passende, bauaufsichtlich zugelassene Haftsysteme. Hierbei wurde auch die Schubtragfähigkeit der Festpunkt-Systemhafte (GP6) mit Doppelstehfalz-Profilbahnen aus unterschiedlichen Materialien amtlich geprüft. Somit ist er auch in der Lage, projektbezogene statische Berechnungen zur Anordnung der Hafte und Festhaftbereiche auszuführen. Und genau hier bedient Rudolf Schmid nicht nur die Schnittstelle zur Photovoltaik, sondern zu allen Dachinstallationen, die sich statisch auf die Metalldeckung auswirken und zu berücksichtigen sind. „Durch die 200 mm Baulänge der Haften ist die seitliche Abstützung der Falze wesentlich verbessert - ein Verkanten der Haften ist ausgeschlossen und damit der Gleitbereich dauerhaft gewährleistet. Schiebezungen mit langem Gleitbereich lassen bis zu 30 Meter lange Bahnen zu. Zudem sind die Hafte für höchste Windlastanforderungen konzipiert. PV-Anlagen und Klimamodule können mit unseren speziellen Klemmen somit auch ohne aufwendige Schienensysteme montiert werden“, erklärt Rudolf Schmid.
Metalldeckung als Schwamm?
Zukunftsweisend sieht Rudolf Schmid die Regenrückhaltung – was ja bei Metalldächern ungewöhnlich klingt. Bereits seit 2022 bietet er mit Protectum Klimamodule mit wärmeregulierender Wirkung für Metalldächer aller Art an. Sie können begrünt oder mit Blähton befüllt werden und sorgen im Sommer für Kühlung, im Winter für Wärmeschutz. Die regulierende Funktion ergibt sich mit dem verzögerten Abfluss des Niederschlagswassers in die Kanalisation. Dies verringert die Umgebungstemperatur, trägt damit zur Klimaverbesserung bei und verhindert Überlastungen der Kanalisation. Die Montage erfolgt mit Standardzubehör, das auch für die Befestigung von Solarmodulen benötigt wird. „Nach Fertigstellung der Edelstahldachdeckung werden dachparallele Photovoltaik-Module auf unseren dafür statisch ausgelegten Dachaufbau montiert. Die Klimamodule und Solarstrom sorgen für den ökologischen Betrieb des Bauwerks“, erklärt Rudolf Schmid.
Weitere Informationen:
www.protectum.de









