Elektrowerkzeuge: Hochwertige Brennereianlagen werden auch heute noch aus Kupfer gefertigt. Zum Verschweißen der einzelnen Bauelemente kommt es bei Kupferschmiedemeister Bernd Müller auf exakt vorbereitete Schnittkanten mit Präzisionsscheren an.
Oberkirch im Schwarzwald gilt als Deutschlands Hauptstadt der Brennereien. Allein im Ortsteil Tiergarten verfügen von den 1.000 Einwohnern etwa 100 über entsprechende Brennrechte. Dort – inmitten unglaublicher Brennerfahrung – ist auch die 1929 gegründete Müller GmbH beheimatet, einer der fünf renommiertesten Hersteller von Brennereianlagen in Deutschland. Kupferschmiedemeister Bernd Müller leitet das Unternehmen in dritter Generation, und auch seine drei Söhne Sebastian, Lukas und Clemens sind nach Studium und Ausbildung verantwortlich eingebunden. Bis Anfang der 2.000er Jahre beschränkte sich das Liefergebiet von Müller primär auf den deutschsprachigen Raum. Inzwischen ist die hohe Qualität der Anlagen auch international bekannt, so dass sich der Umsatz inzwischen anders verteilt. Die DACH-Region ist mit gut 30 Prozent noch immer wichtig. Resteuropa stellt mit knapp 50 Prozent jedoch die Hauptabnehmerzahl, und die verbleibenden zirka 20 Prozent werden in die restliche Welt verkauft.

Optimale Prozesse, beste Arbeitsbedingungen
Entscheidend für die gute Auftragslage ist in erster Linie die hohe Qualität der Brennereianlagen. Lukas Müller, studierter Wirtschaftsingenieur mit zusätzlich abgeschlossener Ausbildung zum Kupferschmied, nennt dafür zwei wichtige Merkmale: „Wir stellen Brennblase und Brennhut mithilfe des Kraftumformers her, bei dem die Materialdicke des Kupferblechs durchgängig erhalten bleibt. Es kann damit und durch das anschließende Verhämmern auf natürlichem Wege bestmöglich ungewünschte Nebenstoffe wie Blausäure binden, die beim Fermentieren entstehen. Außerdem gewährleisten wir mit unseren patentierten Destillierkolonnen einen optimalen Brennprozess.“
Über die ständig steigende Kundenzahl freut sich die Inhaberfamilie des Oberkircher Unternehmens, sie würde aber gerne die langen Lieferzeiten von derzeit eineinhalb Jahren reduzieren. Der für die Produktion verantwortliche Lukas Müller sieht darin eine große Herausforderung: „Es ist aktuell sehr schwierig, gute Kupferschmiede zu bekommen und zu halten. Auch deshalb legen wir großen Wert auf gute Arbeitsbedingungen.“ Dass dies so ist, bestätigt ihr Kupferschmiedemeister Patrick Vollmer und bringt dies mit der Führung des Familienbetriebs und der modernen technischen Ausstattung in Verbindung: „Wir erleichtern unseren Mitarbeitern die Arbeit so gut es geht. Dementsprechend kommen mehrere Maschinen wie Kraftformer, Abkantpressen, Tafelscheren und Biegemaschinen zum Einsatz.

Erleichterung bei der Handarbeit
Und auch dort, wo nach wie vor Handarbeit notwendig ist, gibt es maximale Erleichterung. Vollmer hebt hier beispielhaft seine moderne Akkuschere TruTool S 160 von Trumpf hervor, die ansonsten besonders häufig im Dach- und Fassadenbau zum Einsatz kommt. Mit ihr werden bei den Brennereianlagen wichtige Vorarbeiten zum Schweißen verschiedenster Kupferbleche ausgeführt. Denn nur mit sauberen Schnittkanten lassen sich perfekte Schweißnähte herstellen. Davon braucht es beim Zusammenbau der Brennereianlagen viele, wie Kupferschmiedemeister Vollmer bekräftigt: „Lange Schweißnähte werden insbesondere bei den kugelförmigen Brennhüten und den Brennblasen benötigt, die zu Halbkugeln geformt werden.“ Darüber hinaus sind in den Anlagen viele kleinere Anschlüsse anzubringen – für Rohre, Schaugläser und diverse Zugänge. Die dafür notwendigen Nahtstellen haben die Mitarbeiter von Müller früher mit Handscheren oder vereinzelt mit Winkelschleifern hergestellt. Für Vollmer selbst waren insbesondere Winkelschleifer an dieser Stelle keine Option, denn „um damit zu arbeiten, ist aufgrund des Funkenflugs und der Rauchentwicklung umfangreiche Schutzausrüstung notwendig. Durch die hohe Wärmeentwicklung kann es außerdem zu Korund-Einschlüssen kommen. Zudem müssen die Schleifscheiben oft ausgetauscht werden.“ Er wählte daher primär die Handschere – eine anstrengende Arbeit, aber ein zuverlässig gutes Ergebnis.

Gute Sicht auf die Arbeitsfläche
Heute kommen bei Müller ausschließlich elektrische Scheren zum Einsatz. Kein anderes Werkzeug sei beim Kupferschneiden vergleichbar gut zu handhaben - auch in puncto Ergebnisqualität. „Das Werkzeug ist robust und dank der uneingeschränkten Sicht auf die Arbeitsfläche und Schnittlinie lässt sich damit schnell und präzise arbeiten“, bestätigt der Kupferschmiedemeister. Die Schere zeichnet sich zudem durch eine gute Kurvengängigkeit aus, mit der kabellosen TruTool S 160 lassen sich selbst kleinste Radien mit bis zu 15 mm problemlos umsetzen. Vierfach-Wendemesser sorgen für hohe Standzeiten und geringe Betriebskosten. Wie Patrick Vollmer berichtet, ist zumindest beim Schneiden der bei Müller üblichen, bis zu drei Millimeter dicken Kupferbleche kaum Verschleiß erkennbar: „Wir haben die neue S 160 jetzt seit einem halben Jahr fast täglich im Einsatz und noch nicht einmal das Messer wenden müssen. Wir sind sehr zufrieden mit der Akkuschere.“



Mit guter Beratung zum richtigen Werkzeug
Entscheidend am Findungsprozess des richtigen Werkzeugs beteiligt war Philipp Herwerth, Vertriebsleiter Deutschland für Elektrowerkezeuge bei Trumpf. Laut den Kupferschmieden Patrick Vollmer und Lukas Müller hatten sie ursprünglich ein anderes, größeres Werkzeug des Herstellers im Blick: „Philipp Herwerth kam mit mehreren verschiedenen Akkuscheren und -nibblern zu uns, die wir allesamt ausprobieren konnten. Dabei stellten wir fest, dass die kleine, 1,7 kg leichte Maschine für unsere Zwecke vollkommen ausreicht, da sie trotz der Kompaktheit enorm leistungsstark ist. Wir können damit locker drei Millimeter dickes Kupferblech schneiden“, berichtet Lukas Müller.
Auch der in der S 160 eingesetzte 4.0 Ah / 12V-LiHD Akku sorgt dank seiner langen Laufzeit für hohe Zufriedenheit bei Müller Brennereianlagen. Dieser von Metabo entwickelte Hochleistungs-Akku wird in verschiedenen Werkzeugen verwendet und kann darüber hinaus in vielen weiteren akkubetriebenen Handmaschinen wie Bohrhämmer, Nagler, Tauchsägen, Heißluftpistolen von mehr als 40 Herstellern des CAS-Verbundes eingesetzt werden. Das spart Anwendern viel Geld, da sie weniger Akkus und Akkuladegeräte vorhalten müssen, und es werden gleichzeitig weniger Rohstoffe (z.B. Lithium) verbraucht.
Weitere Informationen:
www.brennereianlagen.de