Klempnerwerkstatt: Die Herstellung anspruchsvoller Metalldeckungen und Metallfassaden ist auch aus wirtschaftlicher Sicht ohne die Unterstützung modernster Maschinen für die Blechbearbeitung heute nicht mehr denkbar.
Die Arbeitsweise der Klempner-/Spenglerfachbetriebe hat sich verändert. Bei witterungsunabhängiger Vorbereitung ihrer Projekte sorgen sie heute mit einer strukturierten Prozesskette in der Werkstatt für einen größtmöglichen Vorfertigungsgrad. Das bedeutet zwar einen höheren Planungsaufwand, jedoch zeigen sich die Vorteile im optischen Erscheinungsbild von Metalldächern und Metallfassaden sowie in der geldwerten Einsparung witterungsabhängiger Baustellen-Arbeitszeiten. In den vergangenen Jahren haben die Maschinenbauer die Biege- und Stanztechnik einschließlich der Maschinensteuerungen deutlich weiterentwickelt und die Produktions- und Arbeitsprozesse für Klempner und Spengler ständig optimiert. Es wird weniger Personal benötigt und mit präzisen Zuschnitten, Biege- und Stanzteilen entfällt zudem ein aufwändiges Nacharbeiten auf der Baustelle.
Planung per CAD
Für präzise Zuschnitte sorgen beispielsweise elektronisch angetriebene Rollenscheren mit einem einstellbaren Rollenscherenkopf. Der erforderliche Luftspalt sowie die Überdeckung der Rollen kann hiermit je nach Blechqualität und Materialdicke exakt justiert werden. Um die Gesamtproduktivität durch einen automatisierten Beladeprozess von Biegemaschinen zu steigern, werden heute Front- oder Seiteneinzüge angeboten; Bleche können somit vom Stapeltisch angesaugt und mit hoher Geschwindigkeit in die Maschine eingezogen werden. Moderne Maschinensteuerungen ermöglichen neben der projektbezogenen Profilplanung bis zur eindeutigen Kennzeichnung aller Biegeteile auch den Datenimport über offene Schnittstellen. Dies ermöglicht eine Verkettung aller Arbeitsprozesse, vom digitalen Baustellenaufmaß über die Dach- und Fassadenplanung per CAD bis zur Übergabe der Planungsdaten an die Maschinensteuerungen.
Effiziente Blechbearbeitung
Die Werkstattfertigung von Profilen, Ornamenten oder der Bekleidung kompletter Dachteile wie Gauben oder Turmelemente ist wirtschaftlich und zudem von hoher Präzision gekennzeichnet. Grund dafür sind deutlich bessere Arbeitsbedingungen als bei der Baustellenfertigung. Durch die Verlagerung möglichst vieler Metallarbeiten in die Werkstatt erzielt man neben der Witterungsunabhängigkeit und Verfügbarkeit leistungsfähiger Maschinen, Werkzeuge und Montageplätze nicht zuletzt auch eine bessere Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter. Welche Klempnermaschinen eingesetzt werden, hängt von mehreren Faktoren ab. Wichtige Kriterien, die bei der Werkstattplanung berücksichtigt werden sollten, sind:
- Schwerpunkt der Metallarbeiten
- Unternehmerische Ziele
- Betriebsgröße/Anzahl der Mitarbeiter
- Werkstattfläche, Grundriss
- Investitionsvolumen
Grundsätzlich gilt jedoch, dass die typischen Arbeitsprozesse in einer Blechbearbeitungswerkstatt wie Zuschneiden, Spalten, Coilen, Biegen, Profilieren und das fachgerechte Lagern zu einer logistisch durchdachten Prozesskette zusammengefügt werden sollten. Vermehrt investieren Klempner-/Spengler-Fachbetriebe in moderne Stanz-Nibbelmaschinen. Mit den vielfältigen Werkzeugen lassen sich Bleche beispielsweise mit individuellen Lochmustern gestalten und somit außergewöhnliche Architekturwünsche erfüllen.
Vollautomatisierte Profilherstellung
Die wirtschaftliche und teils vollautomatische Profilherstellung benötigt spezielle Maschinenkombination, beispielsweise eine Doppelbiegemaschine mit Profilmanipulator und Ablagetischen. Für den schnellen Zugriff auf vielfältige Blechwerkstoffe und einen problemlosen Materialwechsel eignet sich eine Mehrfach-Coilanlage. Die Bearbeitungsaufträge werden mit einer modernen Software am PC oder Tablet erstellt. Somit können auch Großanlagen oft von nur einem Mitarbeiter bedient werden.





