Fotovoltaik: Die Schwalbenschule im niedersächsischen Wriedel errichtete für die Übermittagsversorgung ein neues Gebäude. Eine Metalldeckung aus recyceltem Aluminium und dachintegrierter Fotovoltaik versorgt die Schule mit nachhaltig gewonnenem Strom.
Knapp 70 Kilometer vom Zentrum Hamburgs entfernt, befindet sich die kleine Gemeinde Wriedel im Landkreis Uelzen in Niedersachsen. Mit einer Einwohnerzahl von rund 2.600 Menschen ist es nicht überraschend, dass die Gemeinde nur eine Grundschule hat. Seit dem Schuljahr 2021/22 können die Schülerinnen und Schüler der Schwalbenschule Wriedel für vier Tage in der Woche das Angebot einer Ganztagsbetreuung nutzen. Nach dem regulären Unterrichtsende gibt es ein warmes Mittagessen. Um dafür einen passenden Raum zu schaffen, wurde ein neuer Gebäudetrakt auf dem Gelände der Grundschule errichtet und an das vorhandene Schulgebäude angeschlossen. Mit rechteckiger Grundfläche erhebt sich die neue Mensa auf einer vorher ungenutzten Grünfläche. Zur Straße und damit nach Süden ausgerichtet, wurde das Dach des einstöckigen Gebäudeteils mit dem System AluPlusSolar von Kalzip eingedeckt. Das Aluminiumstehfalzdach ist so mit einer dachintegrierten Fotovoltaikanlage ausgestattet. Über eine Anzeigentafel im Gebäudeinneren können sich Schüler und Lehrpersonal über die aktuelle Leistung der Anlage informieren. Als natürliche Lichtquelle sind am Dach Oberlichter installiert worden. Von drei großen und zwei kleinen Dachfenstern unterbrochen, ist die restliche Dachfläche mit Fotovoltaik-Modulen ausgestattet. Die dachintegrierten Fotovoltaik-Laminate füllen dabei einen Großteil der Aluminiumprofiltafeln aus und nutzen so das maximale Potenzial der Gesamtfläche.
Leichter Aufbau, hohe Effizienz
Für den Entwurf des Gebäudes zeichnet das Architekturbüro Krampitz Architekten GbR aus dem nahegelegenen Soltau verantwortlich. Das Flachdach mit Fotovoltaik-Nutzung war Bestandteil der vorgegebenen Anforderungen. Da Krampitz-Architekten bereits mehrere Projekte dieser Art realisiert und gute Erfahrungen in der Planung und Umsetzung mit Kalzip gemacht hatte, entschied man sich auch hier für das Produkt AluPlusSolar. Das Fotovoltaik-Dachsystem wurde in Zusammenarbeit mit DAS Energy entwickelt. Vor allem der leichte Aufbau und die gleichzeitig hohe Energieeffizienz haben sich bereits bei vielen Bauvorhaben von Vorteil erwiesen. Die Grundlage bilden eigens für das System gefertigte Aluminiumprofiltafeln von Kalzip. Um zu vermeiden, dass Staub, Schmutz oder Feuchtigkeit die Verbindung beeinträchtigen, werden die sehr flachen Solarpaneele bereits im Koblenzer Werk auf den Profiltafeln verklebt. Die Verschaltung der Module erfolgt auf der Rückseite und garantiert somit hohen Witterungsschutz. Beim Projekt in Wriedel kam das Profil 50/444 zum Einsatz.
Witterungsbeständiger Anschluss
Mit dem Aufbau der Warmdachkonstruktion wurde die AZK-Klempnerei aus Blankensee beauftragt. Auf der leicht geneigten und mit einer Dampfsperre versehenen Dachfläche montierten die Fachhandwerker zunächst die systemzugehörigen Verbundklipps. Es folgte eine mineralische Wärmedämmschicht, die das Gebäude nachhaltig isoliert. Um die Solarfläche nicht zu betreten, blieb als Alternative nur, sich vorsichtig auf der Wärmedämmung zu bewegen, die aber in der Regel ihr ursprüngliches Volumen zurückgewinnt. Da die Anschlüsse der Module hinter den Tafeln liegen, musste jede Tafel einzeln auf den Stehfalz der jeweils vorherigen Tafel aufgesetzt werden. Mithilfe des mitgelieferten Schaltungsplans konnten insgesamt sechs Strings mit jeweils 41 Fotovoltaik-Modulen in Reihe geschaltet und an zwei Wechselrichter angeschlossen werden.
Bereit für den Einsatz
Aus rollgeformtem Aluminium hergestellt, wiegen die mit Fotovoltaik aktivierten Profiltafeln deutlich weniger als andere Dachdeckungen mit aufgeständerten Anlagen. Mit einem Gewicht von nur etwa 6 kg pro Quadratmeter bietet das System entsprechend enorme statische Reserven, die insbesondere bei Nachrüstungen von Bestandsdächern im Bestand benötigt werden. Zudem ist der Montageaufwand des werkseitig vorbereiteten AluPlusSolarsystems erheblich reduziert. Das eingesetzte Metall für die Stehfalzprofile ist zu einem Anteil von 75–95 Prozent aus recyceltem Material – die lange Lebensdauer und wenig Wartungsaufwand tragen zu dem heute so wichtigen Umweltschutz bei. Zudem lässt sich das System in den Recyclingkreislauf zurückführen. Derweil verfügt die integrierte PV-Anlage über eine Leistungsgarantie von 25 Jahren. Auf der gesamten Dachfläche von etwa 310 m² wurden 246 hocheffiziente Fotovoltaik-Module verbaut. Sie erbringen eine Leistung von etwa 28,29 kWp. Eine mitgelieferte Anzeigentafel am Eingang zur Mensa informiert die Schülerinnen und Schüler, Lehrende, Eltern und andere Interessierte über die aktuelle Leistung, den gesamten Energieertrag und die damit verbundene CO2-Einsparung.
Weitere Informationen:
www.kalzip.com