Der Vorstand 2022, von links: Stephan Fankhauser, Gregor Bless, Peter Gisler. René Fasler, Bea Feusi, Marcel Filli, Franz-Josef Zenhäusern, sowie Stephan Aerni. (Quelle: Christian Zeuch)

Wissen 7. June 2022 VDSS physisch vereinigt

Im mittlerweile dritten Anlauf gelang es dem Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz, ihre 2020 im Kursaal Bern anberaumte Generalversammlung abzuhalten. Die Mitglieder waren nach langer Pause froh, sich endlich in Präsenz auszutauschen zu können.

Der Vorstand und die Referenten spürten die Dynamik der Vereinsmitglieder, während sie neue Projekte rund um die Spenglerbranche präsentierten. Es gab jede Menge Redebedarf – dabei ging es natürlich nicht nur um die Technik. Im kollegialen, nahezu familiären Rahmen waren Wettbewerbsgedanken nicht vorhanden, ging es doch um die Weiterentwicklung der gesamten Spenglerbranche der Schweiz. Hierbei spielten auch Themen wie Nachwuchsgewinnung und die Auswirkungen der Pandemie für die angeschlossenen Unternehmen eine Rolle. Für ihr besonderes Engagement nahmen einige Mitglieder Ehrungen entgegen. So erhielt Stephan Muntwyler für die Organisation vieler Bildungsreisen seine Ernennung zum VDSS-Ehrenmitglied. Bernard Trächsel erhielt eine Auszeichnung für seinen Einsatz als Jurymitglied und für die journalistische Betreuung der mittlerweile acht Wettbewerbe um die „Goldene Spenglerarbeit“ der Schweiz.

Stephan Muntwyler wurde zum Ehrenmitglied des VDSS ernannt. (Quelle: Christian Zeuch)

Vorteil digitale Planung 

VDSS Präsident René Fasler ist nicht nur vereinsintern für seine Beobachtungsgabe in der Spenglerbranche bekannt. So beschäftigte sich der engagierte Inhaber der Spenglerei Fasler AG aus Suhr in seinem Impulsvortrag mit Fragen rund um die Entwicklung des Klempner-/Spenglerberufes in der Zeit des Fachkräftemangels. „Direkt neben einer Großbaustelle für den Wohnungsbau in meinem Dorf entluden zwei Kräne große Sattelschlepper mit spanischen Nummernschildern. Im ersten Moment dachte ich an große Pakete mit Wärmedämmung. Doch hinter der transparenten Verpackungsfolie verbargen sich Bausätze mit fix und fertigen Badezimmern „Made in Espana“. Kann dies vielleicht eine Antwort auf den Fachkräftemangel sein?“, stellte René Fasler seine Frage in den Raum. Der Zimmermann plane seinen Dachstuhl in 3D CAD und weil es gerade so läuft, zeichne er die Spenglerarbeit auch noch ein und erledige sie gleich mit, ergänzt der VDSS Präsident mit großer Sorge um die Zuständigkeiten in der Handwerksausübung: „In unserer Region ist es Gang und Gäbe geworden, dass eine Zimmerei auch eine Spenglerabteilung aufbaut. Dies ist nur möglich, weil sie die digitale Planung beherrschen. Teure Blechbearbeitungsmaschinen sind erstmal nicht nötig, da die Profile heute bei Dienstleistern fix und fertig, wie per CAD geplant hergestellt und geliefert werden. Jetzt ist es unsere Aufgabe, diese Techniken zu beherrschen. Bereits heute ist der Bau digital und wer mit dem kleinsten Aufwand die Planung und die Produktion sicherstellen kann, ist klar im Vorteil - besonders mit Blick auf den derzeitigen Fachkräftemangel“, so das Statement von René Fasler.

Die neu diplomierten Spenglermeister und jüngsten Mitglieder des VDSS. (Quelle: Christian Zeuch)

Der Präsident gab noch einen Rückblick auf den trotz Corona erfolgreich durchgeführten Wettbewerb um die Goldene Spenglerarbeit. Mit eindrücklichen Drohnenaufnahmen wurden alle Objekte auf einer Großbildleinwand vorgestellt und im Detail präsentiert. Ein wahres Kino Highlight, welches seither auf YouTube unter „Goldene Spenglerarbeit 2021“ abrufbar ist. Abgerundet wurde die achte Staffel mit der Verbreitung der Wettbewerbsbroschüre mit den 26 beteiligten Bauten an über 25.000 Empfänger mit repräsentativen Dächern und Fassaden aus Metall – eine perfekte Öffentlichkeitsarbeit für die Spenglerbranche.

Bernard Trächsel wurde für seinen Einsatz als Jurymitglied und für die journalistische Betreuung der mittlerweile acht Wettbewerbe um die „Goldene Spenglerarbeit“ der Schweiz ausgezeichnet. (Quelle: Christian Zeuch)

Bericht: Bernard Trächsel, Wilen

Fotos: Christian Zeuch, Gossau

Lesen Sie den vollständigen Bericht in KlempnerMagazin Ausgabe 4/2022.

zuletzt editiert am 07.06.2022